Warum kümmerst du dich um sowas?

Es fällt mir einfach schwer, zu manchem die Klappe zu halten. Von sprachlichen Schnitzern bis hin zu politischen Debatten. Also sammle ich, was mir so auffällt -- und eine Bemerkung verdient...

Freitag, 13. August 2010

Was ist Web2.0?

... die Abkehr vom hierarchischen Internet, wo einige wenige publizieren und die anderen konsumieren? Web2.0 ist das Web, wie wir es alle machen, jeder in seinem Blog, Forum und anderen Communities...
Das hört sich so offen und frei an. Wir surfen jetzt ganz ungehindert und gestalten mit, laden Bilder und Texte hoch, laden Musik herunter, tauschen uns über alles dies aus...
Ja, und was tun wir die meiste Zeit?
Uns registrieren und einloggen.
Wieviele Identitäten und Passwörter hat der moderne User? Und wenn er darauf verzichtet, sich viele zuzulegen und immer mit derselben Persona ins Internet geht, welches komplexe Dossier legt er da über sich selber an?
Datenschutz ist illusorisch angesichts des allgegenwärtigen Registrierungszwangs. Datenschützer, die es ernst meinen würden, müßten eigentlich beklagen, daß im Web2.0 die Zugänge durch das Hinterlassen von Informationen als Eintrittskarte immer zwingender werden. Einfach auf eine Seite gehen, lesen und spurlos wieder verschwinden? Das wird immer seltener, und schon gar dann, wenn man sich das kleinste bißchen Mitwirkung dabei ausrechnet.
Es ist schon clever ausgedacht. Die gesellschaftlich orientierten Portale, die Communities, spekulieren auf das übermächtige Bedürfnis des Menschen dabeizusein. Vor allem junge Menschen kann man sehr an diesem Punkt treffen. Aus der Gruppe, die in ist, ausgeschlossen zu sein ist für sie Höchststrafe. Also setzt man vor dem Zugang zur Droge In-Crowd an und zapft Daten.
Wer in der Online-Ausgabe Zeitung "Die Zeit" ein Profil anlegt, dürfte sein Profilbild wiedersehen, wenn er einen Kommentar in einem Wordpress-Blog schreibt. Daß diese zwei Systeme miteinander verknüpft sind, gibt auch auf beharrliches Nachfragen niemand zu. Und wenn man sich in facebook einträgt, genügt es, den Namen preiszugeben, und schon tauchen Freundschaftsvorschläge auf, die ganz gewiß kein Zufall sind. Woher weiß facebook, wen ich kenne? Haben sie mich in den Adreßbüchern der anderen gefunden? Und wenn ja -- wie kann ich mein Adreßbuch gegen diese Zugriffe abschließen?
Am besten, ich sorge dafür, daß meine Google-Identität so wenig wie möglich bekannt wird, und verschließe auch mein Postfach gegen Neuzugänge.
Wer aber macht solche Verknüpfungen transparent? Wo werden alle diese Daten zusammengeführt?
Im Keller des CIA?

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